Keramik

Mishima Dekorationstechnik mit Wachs

Was die Keramik angeht, habe ich das Jahr 2025 sehr inspirierend begonnen. Kurzentschlossen hatte ich mich zwischen den Jahren zu einem Zoom-Workshop der wunderbaren Melissa Weiss angemeldet. Seit Jahren folge ich ihr auf Facebook und Instagram. Auf Facebook bin ich schon lange nicht mehr, aber ihre Keramik fasziniert mich mehr denn je. In dem Zoom-Workshop ging es um Dekoration mit Underglaze Colors, Wax Resist und Aschhe-Glasur. Ich wusste erst nicht, was mich in einem 2,5stündigen Zoom Kurs auf English mit 90 Teilnehmer*innen erwarten würde. Und ich muss sagen, es war „mindblowing“! Endlich habe ich erfahren, wie genau Melissa ihre Keramik gestaltet, wie sie die seidenmatte Oberfläche hinbekommt (mit Asche-Glasur) und wie sie die Zeichnungen auf ihre Keramik bringt.

Da ich noch keine Unterglasur-Farben zu Hause hatte, habe ich in den folgenden Tagen mit dem, was ich so da hatte, schon mal die Technik ausprobiert. Ich habe dazu Pigmente aus Roussillion verwendet, die ich vor Jahren mal geschenkt bekommen hatte, eigentlich, um mir eigene Aquarellfarben herstellen zu können. Abdeckwachs hatte ich sogar da, da ich damit ja schon selbst zuvor experimentiert hatte.

So stellte ich an einem Wochenende folgende Probe-Keramik her:

  1. Auf die lederharte Grünware malte ich in gelb einen Fisch und in rot die Lippen. Anschließend wurde das Wachs dünn aufgetragen und trocknen gelassen. Dann habe ich die Zeichnung in den Ton durch das Wachs durch gekratzt. Und im letzten Schritt mit eingefärbten verdünnten Ton (Slip) die Ritzen gefüllt und die überschüssige Farbe mit einem Schwamm abgewischt.
  2. Nun musste alles trocknen und ich startete einen gewöhnlichen Schrühbrand bei 950°C. Und nach dem Öffnen des Ofens nach dem Brand wurde mir bewusst, warum die Farben „Sienna“ und „Sienna gebrannt“ heißen: Aus dem Gelb war ein Rot geworden! Nun gut, ich möchte mir ja eh noch Unterglasurfarben bestellen, die dann auch bei hohen Temperaturen ihre Farben behalten sollten.
  3. Nun ging es ans Glasieren. Auch hier habe ich neu gelernt, dass Melissa ihre Keramik eigentlich immer nur mit Ascheglasur glasiert. Und Ascheglasur heißt genau so, weil sie hauptsächlich aus Asche besteht! Da ich weder Feldspat noch Kaolin da hatte, was man bei einigen Rezepten dazu mischt, nahm ich die pure Holzasche, die ich noch da hatte, weil ich ja selbst in der Vergangenheit schon einiges mit Asche experimentiert hatte. Da ich aber nicht gleich meine sämtliche schönen Probestücke versauen wollte, probierte ich die Ascheglasur nur an einem kleinen Teller aus.

Mein Fazit

  1. Die Technik funktioniert sehr gut und macht viel Spaß. Ich habe schon so viele Ideen, wie ich was dekorieren möchte.
  2. Ich bin einfach nur begeistert, dass ich nun weiß, wie ich die wunderschöne grünliche transparente seidenmatte Glasur hinbekomme.
  3. Ich habe mir gerade Unterglasurfarben bestellt und kann es kaum abwarten, sie auszuprobieren.

Buchtipp

Melissa Weiss hat vor Jahren übrigens auch ein ganz tolles Buch geschrieben: „Handbuilt – A Potter’s Guide