Da wir insgesamt nur zwei Wochen Zeit hatten und davon so viele Tage wie möglich tatsächlich auf den Äußeren Hebriden verbringen wollten, haben wir an unserem zweiten Urlaubstag gleich unseren zweiten Reisetag des Interrail-Passes ausgelöst.
Morgens um sieben Uhr aufzustehen fiel uns nicht schwer, denn nach unserer inneren Uhr war es ja schon acht. Wie füllten unsere Becher unten in der Gemeinschaftsküche der Pickwick Hall noch mit frischem englischen Tee und fanden sogar noch Sojamilch im Kühlschrank. Dann machten wir uns auf und spazierten durch Londons Straße wieder zurück zur King’s Cross Station.
Dort hatten wir noch genug Zeit, draußen in der Morgensonne einen Kaffee von Pret A Manger zu genießen, und die Zeichnung hier vom Platz vor der St Pancras Station entstand in meinem Zeichnen-Reisetagebuch.
Die Bahnhöfe in UK sind anders organisiert als bei uns in Deutschland. Alle Passagiere warten in einer großen Halle und die Gleise, an denen die Züge ankommen und wieder abfahren, werden erst kurz vor Abfahrt angezeigt. Zu den Gleisen kommt man erst dann und nur mit gültigem Fahrschein. Also im Grunde funktionieren die Bahnhöfe hier ähnlich wie im allgemeinen Flughäfen. Wir fanden das sehr angenehm und entspannt, zumal auch überall sehr freundliche und hilfsbereite Bahnhofangestellte ansprechbar waren.
Unser Zug fuhr um 10:00 von London King’s Cross Station Platform 3 ab. Leider fuhren wir gegen die Fahrtrichtung und noch dazu hatten wir zwei kleine Jungs mit lauten Handys als Nachbarn… Und dennoch war es eine wunderbar entspannte und angenehme Fahrt. Ich habe eh meistens Podcasts auf den Fahrten gehört, da ich absolut nicht lesen kann im Zug, sondern immer raus schauen muss, damit mir nicht übel wird. Die Landschaft war wunderschön anzusehen und wir waren beide überrascht, wie entspannt die Fahrten für uns beide waren. Tobn fährt nach eigener Aussage sehr gern und entspannt Auto und ich kann das als Beifahrerin nur bestätigen, aber es ist eben doch etwas anderes, nicht auf Staße und Verkehr achten zu müssen, sondern in Ruhe Podcasts zu hören. Dazu muss man aber vielleicht auch erwähnen, dass alle unsere Züge in diesem Urlaub pünktlich und ohne Zwischenfälle fuhren (…außer der allerletzte, aber dazu später).
Um 14:27 erreichten wir Edinburgh. Wir liefen quer durch die Stadt, an der University vorbei und durch den riesigen Park dahinter zum Argyle Hostel. Nach dem Einchecken spazierten wir zurück in die Stadt.
Um halb sechs kehrten wir zum Abendessen ins Seeds for the Soul ein. Eigentlich hatten sie keinen Platz mehr drinnen frei und wir hatten beinahe schon draußen Platz genommen. Zum Glück baten sie uns dann aber doch noch nach drinnen ein, denn so schön das Wetter auch war und tagsüber in der Sonne auch wirklich warm, abends wurden die Temperaturen jetzt im April doch noch einstellig.
Unseren zweiten wunderschönen und abwechslungsreichen Reisetag beschlossen wir gemütlich bei Guinnes und Rotwein in der Argyle Bar. Dieser Pub heißt nicht nur genauso wie unser Hostel, er ist noch dazu auch genau gegenüber.