Am Morgen ging der Wecker noch in Castlebay auf Barra um Sieben. Es regnete, aber das Wasser sah ruhig aus und die App sagte, dass die Fähre fahren würden.
Wir nahmen den Bus um Viertel vor Neun von Castlebay zu der Anlegestelle der Fähre nach Eriskay, der nächsten Insel nördlich von Barra. Dort erreichen wir die Fähre um 9:25. Die Überfahrt dauert nur eine halbe Stunde und um Zehn nach Zehn stiegen wir erneut in einen Bus, der uns über die ganze Insel Eriskay und weiter nach South Uist brachte, wo im Ort Lochboisdale unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage sein würde.
Gegen Elf hatten wir dann unseren Storm Pod erreicht. Eine urige Hütte, die halb in den Erdboden gebaut ist. Wir hatten fließend Wasser und sogar eine Dusche und ein (chemisches) Klo. Auch Strom gab es, eine Mikrowelle und einen Wasserkocher, aber keinerlei Mobilfunknetz, so dass wir in unserem Storm Pod abgehängt von den Informationen der restlichen Welt waren. Wie merkwürdig, dass das heutzutage wirklich eine merkwürdige Erfahrung für uns ist….
Wir machten uns erst einmal ein spätes Frühstück mit den Resten, die wir noch bei uns hatten: Bananen- und Käsetoast, Tee und Kekse. So gestärkt und sehr begeistert von unserem neuen Zuhause, machten wir uns dann auf zum nächsten Coop im nächsten Ort. Das bedeutete eine Stunde Fußmarsch an der Straße entlang, lang, geradeaus. leicht wellig, schmal und sehr wenig befahren. Mit Vorräten für die nächsten zwei Tage versorgt, waren wir pünktlich zur Tea Time zurück im Pod und genossen die Aussicht und die Ruhe mit Lesen, bis ich um 22:00 mein erstes Buch des Urlaubs “The Road Dance” von John MacKay durchgelesen hatte.
Der folgende Tag war einer der schönsten dieser Reise für mich. Um halb Acht wurde ich nach einer wunderbar erholsamen Nacht von Gänsegeschnatter geweckt. Wir fanden uns zu einem langen gemütlichen Frühstück auf der langsam sonnig werdenden Terrasse zusammen. Anschließend habe ich genau dort einige der Zeichnungen in meinem Skizzenheft aquarelliert und neue Zeichnungen hinzugefügt.
Am frühen Nachmittag spazierten wir dann durch den kleinen Ort zur Marina und aktualisierten dort unsere Mobilfunkgeräte. Wieder zurück in unserem Storm Pod ließen wir die Tea Time nahtlos in den Abend übergehen und ich war bald in mein neu begonnenes Buch vertieft: “The Blackhouse” von Peter May.