Unterwegs

Italien 2023 – Minori

Unsere erste längere Station in Italien war der Campingplatz Camping Foce dei Tramonti etwas nördlich von Paestum. Wir wollten uns urspünglich die Amalfi Küste etwas intensiver ansehen, haben uns dann aber für diesen Platz entschieden, da er schon ein ganzes Stück weiter Richtung Sizilien liegt, so dass unsere nächste Etappe nicht so lang sein würde. Außerdem fand ich es schwierig, einen schönen Campingplatz zu finden, von dem man dennoch einigermaßen einfach andere Orte besuchen kann. Auf dem Rückweg hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch geplant, eine Woche auf der nördlichen Seite der Amalfi Landzunge zu bleiben und von dort aus dann dieses schöne Stückchen Erde zu erkunden und auch Neapel zu besuchen. Aber dazu später mehr.

Von hier aus besuchten wir erst einmal

  • Minori
  • Vietri sul Mare
  • Salerno
  • Paestum

Es war wirklich ein total netter Campingplatz, auf dem wir auch für unser vergleichsweise kleines Zelt einen schönen Platz am Wasser bekommen haben. Dieses Wasser war übrigens der Zufluss zum Meer und nicht das Meer selbst.

Vom Platz aus bin ich die Treppen runter zum Erfrischen ins Meer gegangen, etwas raus geschwommen und habe mich dann oben auf den Liegestühlen trocknen lassen.

Im Restaurant wurde täglich frisch gekocht. Da wir uns vegan ernähren, gab es oft nur eins bis zwei der fünf Gerichte auf der täglich neuen Karte für uns, einmal mussten wir sogar Ricotta in den hausgemachten Ravioli in Kauf nehmen. Diese haben allerdings wie alles hier ganz hervorragend geschmeckt!

Für den ersten Tag hatten wir Minori an der Amalfi-Küste geplant, sowie auf dem Rückweg die Keramik-Stadt Vietri sul Mare. Nicht bedacht hatten wir dabei, dass die Küstenstraße entlang der Amalfi-Küste oft völlig überlastet und an diesem Tag wegen eines Steinrutsches ganz gesperrt war, so dass wir einen einstündigen Umweg über das Inland nehmen mussten. Die Straße schlängelte sich in Serpentinen einmal ganz hoch und dann ebenso wieder ganz runter bis nach Minori. Und natürlich das gleiche umgekehrt auf dem Rückweg. Aber tatsächlich haben wir auch auf dieser unfreiwilligen Tour durchs Hinterland viel gesehen, nicht zuletzt diese herrliche Aussicht über das dunstige Land.

Im Minori selbst haben wir uns dann gar nicht so lange aufgehalten. Es war unser erster richtige Urlaubstag und es war heiß und Minori war für unsere Verhältnisse zu diesem Zeitpunkt einfach zu touristisch und laut. Wir haben uns in ein Café gesetzt und ich habe meine erste Spremuta di Limone getrunken. Sie besteht aus frisch ausgepresstem Zitronensaft, der mit kaltem Wasser aufgegossen wird. Da die Amalfi-Zitronen nicht so sauer sind, schmeckt das sehr gut und erfrischend! Ich werde das im Laufe unseres Urlaub noch ein paar weitere Male trinken.

Anschließend kamen wir auf dem Weg zurück zum Auto an der Villa Romana vorbei. Im Folgenden ein Auszug aus dem Wikipedia-Artikel zu Villa Romana, Minori (aufklappen für den ganzen Artikel):

Die Villa Romana oder römische Villa ist eine archäologische Stätte aus dem 1. Jahrhundert im italienischen Dorf Minori in Kampanien.

Die Villa Romana von Minori lag in einer Bucht der Amalfiküste, an der Stelle, wo der Fluss Regina Minor ins Meer mündet. Dieser Küstenabschnitt mit seinen vielen Buchten und natürlichen Häfen war ein beliebter Ort, an dem die kaiserliche römische Aristokratie ihre Residenzen errichtete, wie die Funde von Vietri sul Mare, Amalfi, Positano und Li Galli belegen.

Die ersten Informationen über ein Gebäude aus römischer Zeit in Minori stammen aus „Documents and Proceedings of the Archaeological Commission of the Hither Province Principality“ (1873-74), wo L. Stabiano über die Entdeckung von „Roman Baths“ schreibt.

Im Jahr 1932 führte ein Einsturz während der Renovierung einiger lokaler Häuser zur Entdeckung einer unterirdischen Kammer, die zu einer römischen Villa gehörte. Die eigentlichen Ausgrabungen begannen 1934, aber einige Bereiche kamen erst in den 1950er Jahren zum Vorschein, insbesondere nach 1954, als eine Überschwemmung die Amalfiküste verwüstete.

Im Jahr 1956, während der Bauarbeiten für das Hotel St. Lucia, wurden neue Bereiche entdeckt, darunter auch Malereien, die im Anbau der Villa aufbewahrt werden. Das Wohngebäude ist nur auf der dem Meer zugewandten Seite sichtbar, da viele Gebäudeteile als Weinkeller von neuen Wohnhäusern an der Stelle der Villa wiederverwendet wurden.

Mitte der 1990er Jahre begannen die Restaurierungsarbeiten an den Mosaiken, die das Triclinium schmückten.

Die Villa wurde um ein Viridarium oder einen römischen Garten mit einem zentralen Schwimmbad gebaut, das von einer Gruppe von Wohnräumen und einem Triportico umgeben war, der durch einen großen zentralen Raum in zwei symmetrische Gruppen unterteilt war.

Diese Ausgrabungsstätte ist angenehm unspektakulär und übersichtlich und kostet, wenn ich mich richtig erinnere, keinen Eintritt.

Gegen Mittag machten wir uns auf den Rückweg – wieder alle Serpentinen hoch und runter – bis Vietri sul Mare, das wir uns gern noch anschauen wollten, bevor es zurück zum Campingplatz gehen sollte.